home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
/ Aminet 5 / Aminet 5 - March 1995.iso / Aminet / disk / cdrom / SKCD.lha / EDITORIAL < prev    next >
Text File  |  1994-10-17  |  4KB  |  80 lines

  1. Notwendige Bemerkungen
  2. **********************
  3.  
  4. Der Amiga war und ist ein Computer von "Freaks". Ohne deren
  5. Engagement, ohne deren Begeisterung für "ihren" Amiga hätte
  6. dieser nicht in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre seinen
  7. Siegeszug antreten können.
  8.  
  9. Der Amiga hat - verglichen mit anderen Computern - sehr viele
  10. "Neuprogrammierer" angezogen, junge Menschen, die mit ihrem
  11. Rechner experimentieren wollten. Die grosse Zahl an "Demos",
  12. die für den Amiga erschienen ist, ist dafür nur ein Beispiel.
  13.  
  14. Experimentieren hiess aber immer auch - sich nicht unbedingt
  15. an die von Commodore vorgegebenen Standards zu halten, Neues
  16. auszuprobieren, ja, das Betriebssystem zu umgehen, um Demos
  17. und Spiele noch schneller zu machen.
  18.  
  19. Einerseits war und ist diese Experimentierfreudigkeit mit
  20. einer bei kaum sonst einem Rechnersystem vorfindbaren Phantasie
  21. und Varianz der Programme verbunden. Andererseits aber auch
  22. mit Mängeln in der Zuverlässigkeit bei der Portierbarkeit
  23. der entwickelten Programme. Ob eine unter diesen Vorzeichen
  24. am Amiga 500 mit Kickstart 1.3 geschriebene Demo auch auf
  25. dem Amiga 2000 mit Turbokarte lief, war und ist keineswegs
  26. ausgemacht. Den jungen Programmierern fehlten hier häufig die
  27. Möglichkeiten für umfangreiche Tests.
  28.  
  29. Ein - nachträglich gesehen - doch gravierender Mangel war
  30. es denn auch, dass bei der Entwicklung neuer Programme nicht
  31. unbedingt darauf geachtet wurde, dass sie auch auf Fest-
  32. platte installierbar und von Festplatte aus aufrufbar waren.
  33. Hierzu hat nicht unwesentlich auch die Software-Industrie
  34. selbst beigetragen, die lange Zeit mehr darum besorgt war,
  35. ihren Programme mit einem möglichst guten Kopierschutz zu
  36. versehen als für ein anwenderfreundliche Installierbarkeit
  37. auf Festplatte zu sorgen. Hinzu kam, dass Festplatten am Amiga
  38. anfangs verhältnismässig teuer waren und nicht einfach vom
  39. Taschengeld junger Amiga-Freaks zu bezahlen waren. Der Amiga
  40. war unter diesen Umständen länger als andere Computer ein
  41. "Disketten"-Computer - aus heutiger Sicht müssen wir sagen: leider.
  42.  
  43. Die vorliegende Sammlung mit Amiga-Spielen ist ein Zeugnis dieser
  44. Entwicklung. Die Berliner "Spielekiste" wurde in einer Zeit ins
  45. Leben gerufen, als das Laden von DF0: noch zum Normalfall der
  46. Amiga-Bedienung gehörte. Weil man es nicht anders kannte, war
  47. es auch kein Problem. Dass viele der so entwickelten Programme
  48. sich nicht auf Festplatte installieren liessen oder die Programm-
  49. Disketten gar nur mit bestimmten Kopier-Verfahren (Nibblen) sich
  50. reproduzieren liessen - es war eben der Amiga-Alltag.
  51.  
  52. Bei der Zusammenstellung dieser CD standen wir unter diesen
  53. Bedingungen vor einer schwierigen Entscheidung. Mittlerweile
  54. ist die Festplatte am Amiga nahezu eine Selbstverständlichkeit.
  55. Und der Wunsch, Spiele von Festplatte - und nicht von Diskette -
  56. laden zu können, entspricht nur dem Stand der Technik.
  57.  
  58. Indessen - die Spielekiste-CD sollte nach unserer Auffassung mög-
  59. lichst komplett sein und damit auch die Entwicklungsgeschichte
  60. des Amiga widerspiegeln. Viele der älteren Spiele liessen sich
  61. aber, wie wir wussten, nicht ohne weiteres auf Festplatte bringen,
  62. bei anderen wäre dies nur mit einem erheblichen nachträglichen
  63. Programmier-Aufwand möglich gewesen.
  64.  
  65. Um einerseits dem Ziel nach Vollständigkeit zu entsprechen und
  66. andererseits den Entwicklungsaufwand incl. Kosten in Grenzen
  67. zu halten, haben wir uns deshalb schweren Herzens entschlossen,
  68. die SK-Reihe in gepackter Form (DMS) auf der CD zu versammeln
  69. und nur einige ausgewählte Spiele direkt startbar zu machen.
  70. Dies sehen wir selbst natürlich auch nicht als optimal an. Um dem
  71. Amiga-Sammler aber wirklich die SK-Reihe möglichst komplett
  72. anbieten zu können, musste dieser Weg gewählt werden.
  73.  
  74. Diese erste Spielekiste-CD soll möglichst bald einen Nachfolger
  75. haben. Da diese nächste SK-CD nur noch Spiele enthalten wird,
  76. die in jüngerer Zeit geschrieben worden sind, sind auch die
  77. Aussichten für "harddisk-fähige" Installationen hier wesentlich
  78. grösser.
  79.  
  80.                                GVT / Berlin-PD