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Aminet 5 - March 1995.iso
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EDITORIAL
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1994-10-17
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4KB
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80 lines
Notwendige Bemerkungen
**********************
Der Amiga war und ist ein Computer von "Freaks". Ohne deren
Engagement, ohne deren Begeisterung für "ihren" Amiga hätte
dieser nicht in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre seinen
Siegeszug antreten können.
Der Amiga hat - verglichen mit anderen Computern - sehr viele
"Neuprogrammierer" angezogen, junge Menschen, die mit ihrem
Rechner experimentieren wollten. Die grosse Zahl an "Demos",
die für den Amiga erschienen ist, ist dafür nur ein Beispiel.
Experimentieren hiess aber immer auch - sich nicht unbedingt
an die von Commodore vorgegebenen Standards zu halten, Neues
auszuprobieren, ja, das Betriebssystem zu umgehen, um Demos
und Spiele noch schneller zu machen.
Einerseits war und ist diese Experimentierfreudigkeit mit
einer bei kaum sonst einem Rechnersystem vorfindbaren Phantasie
und Varianz der Programme verbunden. Andererseits aber auch
mit Mängeln in der Zuverlässigkeit bei der Portierbarkeit
der entwickelten Programme. Ob eine unter diesen Vorzeichen
am Amiga 500 mit Kickstart 1.3 geschriebene Demo auch auf
dem Amiga 2000 mit Turbokarte lief, war und ist keineswegs
ausgemacht. Den jungen Programmierern fehlten hier häufig die
Möglichkeiten für umfangreiche Tests.
Ein - nachträglich gesehen - doch gravierender Mangel war
es denn auch, dass bei der Entwicklung neuer Programme nicht
unbedingt darauf geachtet wurde, dass sie auch auf Fest-
platte installierbar und von Festplatte aus aufrufbar waren.
Hierzu hat nicht unwesentlich auch die Software-Industrie
selbst beigetragen, die lange Zeit mehr darum besorgt war,
ihren Programme mit einem möglichst guten Kopierschutz zu
versehen als für ein anwenderfreundliche Installierbarkeit
auf Festplatte zu sorgen. Hinzu kam, dass Festplatten am Amiga
anfangs verhältnismässig teuer waren und nicht einfach vom
Taschengeld junger Amiga-Freaks zu bezahlen waren. Der Amiga
war unter diesen Umständen länger als andere Computer ein
"Disketten"-Computer - aus heutiger Sicht müssen wir sagen: leider.
Die vorliegende Sammlung mit Amiga-Spielen ist ein Zeugnis dieser
Entwicklung. Die Berliner "Spielekiste" wurde in einer Zeit ins
Leben gerufen, als das Laden von DF0: noch zum Normalfall der
Amiga-Bedienung gehörte. Weil man es nicht anders kannte, war
es auch kein Problem. Dass viele der so entwickelten Programme
sich nicht auf Festplatte installieren liessen oder die Programm-
Disketten gar nur mit bestimmten Kopier-Verfahren (Nibblen) sich
reproduzieren liessen - es war eben der Amiga-Alltag.
Bei der Zusammenstellung dieser CD standen wir unter diesen
Bedingungen vor einer schwierigen Entscheidung. Mittlerweile
ist die Festplatte am Amiga nahezu eine Selbstverständlichkeit.
Und der Wunsch, Spiele von Festplatte - und nicht von Diskette -
laden zu können, entspricht nur dem Stand der Technik.
Indessen - die Spielekiste-CD sollte nach unserer Auffassung mög-
lichst komplett sein und damit auch die Entwicklungsgeschichte
des Amiga widerspiegeln. Viele der älteren Spiele liessen sich
aber, wie wir wussten, nicht ohne weiteres auf Festplatte bringen,
bei anderen wäre dies nur mit einem erheblichen nachträglichen
Programmier-Aufwand möglich gewesen.
Um einerseits dem Ziel nach Vollständigkeit zu entsprechen und
andererseits den Entwicklungsaufwand incl. Kosten in Grenzen
zu halten, haben wir uns deshalb schweren Herzens entschlossen,
die SK-Reihe in gepackter Form (DMS) auf der CD zu versammeln
und nur einige ausgewählte Spiele direkt startbar zu machen.
Dies sehen wir selbst natürlich auch nicht als optimal an. Um dem
Amiga-Sammler aber wirklich die SK-Reihe möglichst komplett
anbieten zu können, musste dieser Weg gewählt werden.
Diese erste Spielekiste-CD soll möglichst bald einen Nachfolger
haben. Da diese nächste SK-CD nur noch Spiele enthalten wird,
die in jüngerer Zeit geschrieben worden sind, sind auch die
Aussichten für "harddisk-fähige" Installationen hier wesentlich
grösser.
GVT / Berlin-PD